Ilona Weirich - Gesichtspunkte

Gedanken über die Schönheit

Gerade ist SCHÖNHEIT auf allen Kanälen ein großes Thema. Was ist schön? Wie definiert sich Schönheit?

Ich denke: Schönheit liegt im Auge des Betrachters – ABER… durch unser Umfeld, Erziehung, Schule, Clique werden wir konditioniert. Was wir als schön empfinden, hat etwas damit zu tun, wie wir an etwas herangeführt wurden und werden. Ich hatte das Glück, einen großartigen Chef in meiner Ausbildung zu haben. Er hat im Opernchor gesungen (im Auto geprobt), gemalt und sich überhaupt für alles „Schöne“ interessiert. Da mein Elternhaus eher schlicht war, habe ich so wunderbar profitiert. Meine erste Liebe hat sich sehr für Malerei, Architektur und Kunst interessiert, so war dies in meiner Sturm- und Drangzeit eine wahre Inspiration vieles mit anderen Augen zu sehen. Einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Nicht gleich alles ablehnen, was zuerst nicht gefällig war.

In meinen physiognomischen Kunstvorträgen habe ich mich viel mit Malerei beschäftigt. Wie malt Picasso, Rudolf Hausner, Michelangelo, Dali, Leonardo da Vinci das menschliche Antlitz, die Haut und die Sinnesorgane. Eine Wundertüte der Inspiration durch unsere Weltgeschichte, Kultur und Bildung. Wenn wir uns damit beschäftigen kann etwas schön werden, was wir vorher als nicht schön empfunden haben.

Ich finde Geist großartig und Menschen, die sich einlassen, lernen, die Humor haben – über sich selbst lachen können. Da steht für mich die äußere Schönheit nicht an erster Stelle. Viele Menschen gewinnen an Schönheit, an innerem Licht, wenn wir miteinander ins Gespräch kommen. Sich mitteilen, zu- und hinhören, sich Zeit nehmen für unser Gegenüber. Durch meine Arbeit als Physiognomin sehe ich Menschen heute anderes an. Da gibt es die, denen die Sonne aus den Augen lacht. Es gibt die, die ein inneres Licht haben, alles erst vergeistigen. Es gibt die magnetischen, die ruhigen weichen, die attraktiven Menschen. Wir müssen ja nicht alle mögen. Resonanz ist ein wichtiges Thema. Und immer einen 2. Blick riskieren!

Sämtliche gemachten Erfahrungen sind an Gefühlszustände gekoppelt. Alles was über die Sinnesorgane aufgenommen wird, vergleicht unser Gehirn mit unseren Erfahrungen und ordnet sie ein. Denken ist zeitverzögert. Wir haben sozusagen Memorikarten im Kopf. Vergleichen von Erinnerungen. Als Säugling werden wir über Gefühle geprägt. So entsteht später eine Meinung. Ob es unsere ganz eigene ist?