Ilona Weirich - Gesichtspunkte

Was ist eigentlich Vergnügen?

Meine lieben Damen, was ist eigentlich Vergnügen? Im Zusammenhang mit uns Frauen fühlen wir bei diesem Wort tatsächlich Entspannung? Sind unsere Herzen offen und hüpft unsere Seele?

Dürfen Frauen denn Vergnügen haben? Sind wir so erzogen worden? Kümmern wir uns um unsere Bedürfnisse? Es liegt doch in uns Frauen dafür zu sorgen, dass es dem Gegenüber gut geht. ODER? Nehmen wir das, was übrig bleibt? Wenn wir nun den Dingen Aufmerksamkeit geben, die uns Lust, Freude, Vergnügen bereiten, dann kann sich auch unser Frust, unser Kleinmachen ändern. Dann fühlen sich unsere Entscheidungen richtig an, kein schlechtes Gewissen mehr, zu schnell JA und Amen gesagt, mal wieder zu viel Harmonie gelebt. Alles darf sich Aufhellen und strahlen – in uns, um uns. Oder ist Vergnügen gefährlich? Unproduktiv? Nicht perfekt oder optimiert?

Wann hatten SIE das letzte Mal so richtig Freude/Vergnügen? Wenn wir uns freuen, haben wir Verbindung zu unserem Selbst. Das kann in der Arbeit sein, also meine Arbeit macht mir ein großes Vergnügen und ich könnte hüpfen. Dann bin ich in meiner essentiellen Kraft und bin enthusiastisch. Kennt IHR das auch?

Viele von uns sind doch mit Klagen, Schuldzuweisungen (wenn Du mich wirklich lieben würdest z.B., dann) und Prägungen groß geworden. Und es braucht oft große Anstrengung sich wirklich zu freuen. Nicht mehr so bescheiden und schüchtern sein. Nicht mehr Opfer unserer Prägung, Erziehung, Umstände zu sein, dazu braucht es Mut und genaues Hinschauen, in sich hineinhören. Was will ich wirklich? Was kann ich? Verantwortung zu übernehmen ist das „Zauberwort“. Auch wenn wir dann nicht mehr (scheinbar) gemocht werden. Klar zu sein – auch im Nein.

Besonders in Zeiten, wo es nicht so glatt läuft. Immer das eigene Ziel vor Augen zu haben, oder zu schauen, ob das Ziel vielleicht unseren Weg begrenzt. Abzweige nehmen. Sich Veränderungen anschauen und öffnen. Dies können Impulse von außen sein, denn wir oft blind für uns. Ich kenne Zeiten, wo ich entmutigt war, meine Arbeit infrage gestellt habe. Aber dann war wieder ein Treffen, ein Seminar, ein Buch, ein Gespräch und das Vergnügen war wieder da. Jeden Tag treffen wir Entscheidungen! Ich will mich dafür entscheiden, dass es mir gut geht, ich vergnügt bin und strahle. Eine Herausforderung – ich nehme sie an!

Und da lese ich im Moment eine Überschrift von Hanna Schygulla: „Wenn das Äußere nicht mehr blüht, muss das Innere leuchten“