Ilona Weirich - Gesichtspunkte

ATEM-WEGE

Mit unserem 1. Atemzug treten wir in Kontakt mit der Außenwelt. Ohne Sauerstoff ist kein Leben möglich. Über die Nase lassen wir die Außenwelt über den Sauerstoff in uns hinein. Wir versorgen unsere Organe über das Blut mit dem lebensnotwendigen Stoff und Abgabe von Kohlendioxid. Fülle kann nur dort entstehen, wo Leere ist. Bewusstsein muss frei sein, damit Inspiration stattfinden kann.

Die Nase ist zentrales Organ und stark mit dem ältesten Gehirnteil, dem Riechhirn verbunden. Riechen können heißt auch, gute Instinkte zu besitzen. Es geht nicht nur darum Düfte und Gerüche wahrzunehmen, sondern auch Orientierung und Gefahren abschätzen zu können. Wenn durch Krankheit noch der Geschmacksverlust dazu kommt fehlt das Überprüfen und die Unterscheidungsfähigkeit, dessen, was wir in uns hinein lassen. Physiognomisch sagt die Nase etwas darüber aus, ob wir einen guten Riecher haben – uns auf unser Bauchgefühl verlassen können. Ob wir unser Wissen ständig vertiefen, oder nur an der Oberfläche agieren.

Der Nasenrücken zeigt uns die Selbstmotivation und die Belastbarkeit. Konzentrationsfähigkeit sehen wir an der Nasenwurzel. Atmung geschieht. Schluckbeschwerden, Angst, Verstopfung kann ein Ausdruck von Atemhemmung sein, da in unserer schnellen Welt der Sympathikus oft überreizt ist. Kontakthemmung kann den Auslöser (physiognomisch an den Wangen sichtbar) auch in guter Ein- und Ausatmung haben. Da wir als moderne Menschen ständig unter Spannung sind, durch Überreizung der Sinne durchs Leben rasen, so verlieren wir auch unseren ganz eigenen Rhythmus.

In der TCM gehört die Lunge und der Dickdarm zum Metallelement. Der Laut dazu ist das Weinen. Weinen entspannt durch ruckartige Zwerchfellbewegung alle Organe. Kummer kann losgelassen werden. Ist die emotionale Fähigkeit von Lunge und Dickdarm gestört durch Zurückweisung, im Nein-sagen, loslassen, ausscheiden auch von Dingen die sozusagen erledigt sind, so steht hinter der Atmung große Themen. Kummer, Schuldgefühle, Vorurteile, Hunger hat den letzten Ursprung in der Lunge. Sich nicht klar ausdrücken können, nicht fühlen was wir sagen – nicht sagen, was wir meinen birgt flachen Atem. – NETZWERK MENSCH.